Zehn Dinge, die Sie nicht tun sollten, wenn Sie...: Unterschied zwischen den Versionen

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[https://en.wikipedia.org/wiki/Baby_Shark Baby Shark] ist ein Kinderlied über eine Hai-Familie, in welchem jedes Familienmitglied durch verschiedene Handbewegungen vorgestellt wird.
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„Zehn Dinge, die Sie nicht tun sollten, wenn Sie…“ ist ein Internetphänomen aus der TV-Comedyshow „Kesslers Knigge“ entwickelt von und mit dem deutschen Comedian Michael Kessler. In jeder Episode zeigt Michael Kessler verschiedene Situationen auf und warnt in Form von Negativbeispielen in kurzen Clips vor potentiellen Fettnäpfchen. In jeweils nur wenige Sekunden kurzen Clips spielt Kessler diverse Formen des Fehlverhaltens vor, die in vielen Fällen bizarr und teilweise absurd ausarten.
 
 
Im Originalvideo der koreanischen Produktionsfirma Pinkfong! Kids’ Songs & Stories singen und tanzen zwei kleine Kinder in einer animierten Unterwasserwelt.  
 
 
 
Das seit langem beliebte Lagerfeuerlied wird seit Mitte der 2000er Jahre durch Social Media, Online-Video und Radio populär gemacht.
 
  
 
== Geschichte ==
 
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== Regeln ==
 
== Regeln ==
Im Originalvideo werden einfache Kinderbewegungen gezeigt, welche in den weiteren Videos nachgeahmt werden. Hierbei wird jedem Familienmitglied eine eigene Bewegung zugeordnet, welche einfach nachzumachen sind.
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Jede Episode ist in allgemeine Themenbereiche wie beispielsweise Büro und Urlaub unterteilt. Sie werden dadurch eingeleitet, dass Kessler unbemerkt von den anwesenden Personen, und bezüglich seines folgenden falschen Verhaltens wissend lächelnd durch das Szenario schreitet und das Thema dazu aus dem Off satirisch kommentiert. Was folgt sind zehn Beispiele für überzogenes Fehlverhalten in den jeweiligen Situationen, die von 1 bis 10 aufgezählt und gezeigt werden. In der Version der Episoden, die im Fernsehen ausgestrahlt wurden, folgten am Ende jeder Episode verschiedene Szenen, die in den zuvor ausgestrahlten Clips nicht gezeigt wurden. Zur musikalischen Untermalung wird eine Instrumentalversion von „Lust for Life“ von Iggy Pop verwendet
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== Fazit ==
 
== Fazit ==
Durch das mimetische Verhalten einer in der Regel Erwachsenen-Gruppe werden juvenile Erfahrungen wach. Demnach verhalten sich Erwachsene wie Kinder und halten dies in einem Video fest. Die Elemente der einfachen Gruppentherapie rufen zudem mit einfachsten Mitteln das Wir-Gefühl im Rahmen einer einfachen gleichen Bewegung in einer Gruppe hervor.  
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Die von Kessler verwendete Form des „Anti-Knigge“ stützt sich im Kern auf den Begriff des „Knigge“. Dieser Begriff basiert auf den Richtlinien, die Adolph Freiherr Knigge 1788 in seinem Werk „Über den Umgang mit Menschen“ erstmals definierte und die seither in Deutschland unter dem Begriff „Knigge“ als allgemeine Richtlinien zum angemessenen Umgang und Verhalten in der Gesellschaft bekannt sind. Kessler nutzt diesen Begriff, um mithilfe des reductio ad absurdum ein Negativbeispiel des gesellschaftlichen Verhaltens aufzuweisen und mögliche Fehlverhalten zu demonstrieren. Das Videoformat bedient sich einer stark reduzierten Darstellung der Inhalte und beschränkt sich nur auf die Höhepunkte dieser humoristischen Situationen. Diese Kompilation von kurzen, lustigen Momenten eignet sich besonders gut für ein Videoformat auf YouTube. Auch die Reduzierung auf 10 Dinge ist ein Format, das sowohl auf der Plattform YouTube als auch geschichtlich gerne für Aufzählungen genutzt wird. Durch die Absehbarkeit des Umfangs und die Komprimierung des Inhalts werden Kesslers Videos für potenzielle Zuschauer attraktiver und animieren außerdem zu dem sogenannten „binge-watching“.
  
 
== Hashtags ==
 
== Hashtags ==
 
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* #10dinge
* #BabySharkChallenge
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* #antiknigge
* #pinkfong
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* #comedy
* #kid
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* #fettnäpfchen
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* #kesslersknigge
  
 
== Video-Illustration ==
 
== Video-Illustration ==

Version vom 1. Oktober 2019, 05:02 Uhr

„Zehn Dinge, die Sie nicht tun sollten, wenn Sie…“ ist ein Internetphänomen aus der TV-Comedyshow „Kesslers Knigge“ entwickelt von und mit dem deutschen Comedian Michael Kessler. In jeder Episode zeigt Michael Kessler verschiedene Situationen auf und warnt in Form von Negativbeispielen in kurzen Clips vor potentiellen Fettnäpfchen. In jeweils nur wenige Sekunden kurzen Clips spielt Kessler diverse Formen des Fehlverhaltens vor, die in vielen Fällen bizarr und teilweise absurd ausarten.

Geschichte

Am 17.06.2016 wurde das Video „Baby Shark“ auf dem YouTube-Kanal „Pinkfong!“ hochgeladen. Im Jahr 2017 ging das Video in Asien viral und es wurden zahlreiche Videos mit dem Tanz veröffentlicht. Im August 2018 ging das Video von Pinkfong! auch weltweit viral. [1]

Regeln

Jede Episode ist in allgemeine Themenbereiche wie beispielsweise Büro und Urlaub unterteilt. Sie werden dadurch eingeleitet, dass Kessler unbemerkt von den anwesenden Personen, und bezüglich seines folgenden falschen Verhaltens wissend lächelnd durch das Szenario schreitet und das Thema dazu aus dem Off satirisch kommentiert. Was folgt sind zehn Beispiele für überzogenes Fehlverhalten in den jeweiligen Situationen, die von 1 bis 10 aufgezählt und gezeigt werden. In der Version der Episoden, die im Fernsehen ausgestrahlt wurden, folgten am Ende jeder Episode verschiedene Szenen, die in den zuvor ausgestrahlten Clips nicht gezeigt wurden. Zur musikalischen Untermalung wird eine Instrumentalversion von „Lust for Life“ von Iggy Pop verwendet


Wirkung

Im September 2019 hat das Video von Pinkfong! über 3.405.098.529 Aufrufe auf YouTube. Sowohl die Bewegungen als auch der Liedtext sind einfach zu merken und werden schnell zu einem Ohrwurm.

TOP 3

  1. Baby Shark Dance Sing and Dance! Animal Songs von "PINKFONG Songs for Children" (3,4 Mrd. Aufrufe bis September 2019, veröffentlicht am 17.06.2016)
  2. Baby Shark Kids Songs and Nursery Rhymes Animal Songs von "Bounce Patrol" (964,7 Mio. Aufrufe bis September 2019, veröffentlicht am 12.05.2018)
  3. Baby Shark Challenge 鯊魚一家體操和舞蹈 挑戰鯊魚一家兒童兒歌 碰碰狐 Kids Song Baby Shark Dance von "Jo Channe"] (62,3 Mio. Aufrufe bis September 2019, veröffentlicht am 07.10.2017)

Fazit

Die von Kessler verwendete Form des „Anti-Knigge“ stützt sich im Kern auf den Begriff des „Knigge“. Dieser Begriff basiert auf den Richtlinien, die Adolph Freiherr Knigge 1788 in seinem Werk „Über den Umgang mit Menschen“ erstmals definierte und die seither in Deutschland unter dem Begriff „Knigge“ als allgemeine Richtlinien zum angemessenen Umgang und Verhalten in der Gesellschaft bekannt sind. Kessler nutzt diesen Begriff, um mithilfe des reductio ad absurdum ein Negativbeispiel des gesellschaftlichen Verhaltens aufzuweisen und mögliche Fehlverhalten zu demonstrieren. Das Videoformat bedient sich einer stark reduzierten Darstellung der Inhalte und beschränkt sich nur auf die Höhepunkte dieser humoristischen Situationen. Diese Kompilation von kurzen, lustigen Momenten eignet sich besonders gut für ein Videoformat auf YouTube. Auch die Reduzierung auf 10 Dinge ist ein Format, das sowohl auf der Plattform YouTube als auch geschichtlich gerne für Aufzählungen genutzt wird. Durch die Absehbarkeit des Umfangs und die Komprimierung des Inhalts werden Kesslers Videos für potenzielle Zuschauer attraktiver und animieren außerdem zu dem sogenannten „binge-watching“.

Hashtags

  • #10dinge
  • #antiknigge
  • #comedy
  • #fettnäpfchen
  • #kesslersknigge

Video-Illustration

Hochschule RheinMain, Campus Unter den Eichen, Studiengang Media Management (B.Sc.)

Einzelnachweise